Horst der den Sommer an
der Sava verbringt, zeigte mir auch stolz
seine selbstgebundenen Trockenen.
Nachdem ihm der Weg nach Bled zum
Angelladen
lästig war, hat er selbst zu binden begonnen.
Selten habe ich einen
so agilen Menschen getroffen,
wenn er
nicht gerade angelt macht er mit seinem englischen
Sportcoupe die Bergstrassen unsicher.
Es war beschlossene Sache einen Teil
des morgigen Tages gemeinsam zu verbringen.
Mein erster Weg in der Früh
führte mich zu einen riesigen Pool an der Straße nach Kamje.
Am Pool ist ein Sprungbrett montiert zur Abkühlung
an heißen Sommertagen. Nach einer halben
Stunde gab ich resigniert auf, an einem Platz
wo
Generationen von Schulkindern ihr
Jausenbrot zum Fische füttern opfern, hat man
keine Chance.
Ein
paar hundert Meter flußab läuft die Sava am
Fuß eines unterspülten Hanges und hier gab es die ersten zaghaften Bisse.
Im kleinen Ort Savica traf ich auf Horst und
wir versuchten unser Glück oberhalb der Brücke
von Bohinjska Bistrica.
Die Sonne erreichte bald ihren Scheitelpunkt und das Fischen wurde immer schwieriger.
An langsam fließenden Gewässerabschnitten war weder
die Trockenfliege von Horst gefragt,
noch meine Nymphe. Strömungskanten
und überhängende Büsche
brachten aber einige Bisse. Am späteren
Nachmittag machte Horst einen guten Vorschlag,
unweit von Stara
Fuzina ist ein Italiener und wir fangen uns
eine Portion
„Tintenfische“. So wurde die Zeit
des Abendsprunges in einen netten Lokal verbracht.
Unser Gastgeber Hr. Rabic war enttäuscht,
dass ich ohne kapitale Forellen nachhause kam; musste aber zugeben das bei
Ihm als Jäger auch nicht
jeder Pirschgang einen Zwölfender
einbringt.
Am nächsten Morgen war
Zeit zum Aufbruch,
die Heimreise ging über Bled
in
Richtung Wurzenpass.
Bei Kranjska Gora
verlockte mich das schöne Wetter zu
einer Fahrt über den 1600m
hohen Vrsic-Pass. Diese Straße wurde unter
den Habsburgern errichtet und ist mit über 50 Kehren die
Verbindung in das Soca-Tal.
Eine grandiose Aussicht erwartet einen am Scheitelpunkt der Strasse.
Im Socatal wie gewohnt zum Camp Klin
auf eine Spezialität des Hauses, die "Gemüsesuppe".
Die
Aussicht von einer der vielen Hängebrücken, welche die Soca
überspannen,
lässt den wohl niedersten Wasserstand des Jahres erkennen.
Wie immer träumen ein paar italienische Flifi
am Wasser von Marmoratas.
Im
Gedanken bin ich schon im nächsten Frühjahr, um mit Horst die scheuen
Forellen der Sava zu überlisten und doch noch
den Mangart meine Aufwartung zu machen.
Auf diesen Weg möchte ich Horst für die Kameradschaft am Wasser
danken und wünsche ihm alles Gute, denn man
trifft nicht jeden Tag einen Flifi mit 77
Jahren.
Mit Petri Dank
Hans Podesser
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