Spätsommer an der Sava Bohinjka
Reportage von Hans Podesser

PLATTFORM
FLIEGENFISCHEN


SEITE DRUCKEN

NEWS + AKTUELLES

NEWSLETTER ABO

IHR BEITRAG

WETTER AKTUELL

SITEMAP + INDEX

WETTERSUCHE
      Ort, Land oder PLZ:
 

   

Das Auto war gepackt für einen Kurztrip nach Slowenien, der Fischereihund Jimmy natürlich als erster auf seinem Platz. Die Straße nach Bled ist durch Unwetter bedingt, nicht im besten Zustand, jedoch der Blick auf die Radovna war die Fahrt wert. Weiter ging es durch das gut besuchte Bled, die Sava Bohinjka flussaufwärts. Am Wocheinersee über die Steinbrücke, ein beliebtes Fotomotiv, nach Stara Fuzina zu unserer Ferienwohnung bei Fam.Rabic.

Das Haus liegt unweit der sehenswerten Teufelsbrücke, mit einer gut 20 m tiefen Klamm, wo kaum ein Sonnenstrahl die Mostnica erreicht. Bei Janko Rabic erhält man Karten für den See und das Sava Revier 2 vom Seeauslauf bis zur unteren Grenze, unterhalb von Bitnje. Der Tag kostet mit Entnahme von 3 Stück € 45 ohne Entnahme € 30. Die vorkommenden Fischearten sind Bach und Regenbogen, sowie Äschen. Die Ferienwohnungen bei Rabic sind ab € 30 pro Nacht zu haben. Eine Karte im Hauseingang zeigt die Sava in Großformat und Hr. Rabic kennt viele gute Stellen.
Ein Abendessen auf der Terrasse des Apartment-Hotel Triglav “Flifizentrum
in Stara Fuzina rundete den Tag ab. Das Hotel hat neue Pächter und mitreisende Hunde sind jetzt auch willkommen. Auf meine Frage nach fängigen Fliegen wurde ich auf das Angelgeschäft in Bled verwiesen.

Der darauffolgende Tag, war der Erforschung der Schönheit des Wocheinersees gewidmet. Auf der Steinbrücke beim Seeauslauf standen dutzende Wanderer, um die Fischschwärme zu bewundern. Seeforellen mit einem 3/4m sind keine Seltenheit.
Gegen Abend beim Reviergang an der Sava lernte ich Horst Melzer aus Düsseldorf kennen. Horst, Jahrgang 1928, befischte die Sava schon in der Zeit
als es noch Titos Jagd und Fischereirevier war, dessen ehemalige Villa in Bled ist heute ein Nobelhotel.

Horst der den Sommer an der Sava verbringt, zeigte mir auch stolz seine selbstgebundenen Trockenen. Nachdem ihm der Weg nach Bled zum Angelladen lästig war, hat er selbst zu binden begonnen. Selten habe ich einen so agilen Menschen getroffen, wenn er nicht gerade angelt macht er mit seinem englischen Sportcoupe die Bergstrassen unsicher. Es war beschlossene Sache einen Teil des morgigen Tages gemeinsam zu verbringen.

Mein erster Weg in der Früh führte mich zu einen riesigen Pool an der Straße nach Kamje. Am Pool ist ein Sprungbrett montiert zur Abkühlung an heißen Sommertagen. Nach einer halben Stunde gab ich resigniert auf, an einem Platz wo Generationen von Schulkindern ihr Jausenbrot zum Fische füttern opfern, hat man keine Chance.

Ein paar hundert Meter flußab läuft die Sava am Fuß eines unterspülten Hanges und hier gab es die ersten zaghaften Bisse.
Im kleinen Ort Savica traf ich auf Horst und wir versuchten unser Glück oberhalb der Brücke von Bohinjska Bistrica.
Die Sonne erreichte bald ihren Scheitelpunkt und das Fischen wurde immer schwieriger. An langsam fließenden Gewässerabschnitten war weder
die Trockenfliege von Horst gefragt, noch meine Nymphe. Strömungskanten und überhängende Büsche brachten  aber einige Bisse. Am späteren Nachmittag machte Horst einen guten Vorschlag, unweit von Stara Fuzina ist ein Italiener und wir fangen uns eine Portion „Tintenfische“. So wurde die Zeit des Abendsprunges in einen netten Lokal verbracht. Unser Gastgeber Hr. Rabic war enttäuscht, dass ich ohne kapitale Forellen nachhause kam; musste aber zugeben das bei Ihm als Jäger auch nicht jeder Pirschgang einen Zwölfender einbringt.

Am nächsten Morgen war Zeit zum Aufbruch, die Heimreise ging über Bled in Richtung Wurzenpass. Bei Kranjska Gora verlockte mich das schöne Wetter zu einer Fahrt über den 1600m hohen Vrsic-Pass. Diese Straße wurde unter den Habsburgern errichtet und ist mit über 50 Kehren die Verbindung in das Soca-Tal. Eine grandiose Aussicht erwartet einen am Scheitelpunkt der Strasse. Im Socatal wie gewohnt zum Camp Klin auf eine Spezialität des Hauses, die "Gemüsesuppe". 

Die Aussicht von einer der vielen Hängebrücken, welche die Soca überspannen, lässt den wohl niedersten Wasserstand des Jahres erkennen.
Wie
immer träumen ein paar italienische Flifi am Wasser von Marmoratas

Im Gedanken bin ich schon im nächsten Frühjahr, um mit Horst die scheuen Forellen der Sava zu überlisten und doch noch den Mangart meine Aufwartung zu machen. Auf diesen Weg möchte ich Horst für die Kameradschaft am Wasser danken und wünsche ihm alles Gute, denn man trifft nicht jeden Tag einen Flifi mit 77 Jahren.

Mit Petri Dank

Hans Podesser

 

 
 
 

  

www.derFliegenfischer.at


Copyright © 2003 derFliegenfischer.at  -  WebDesign by MiKa.  Alle Rechte vorbehalten.