Geheimnis der Abendstunde.....von Andrej Polcic

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Ein schöner, warmer und sonniger Tag im Sommer. Für Fliegenfischer ein spannendes Warten auf wenige Minuten, die ein unvergessliches Erlebnis bereiten können. Wovon ich schreibe? Ja genau, der sogenannte Abendsprung, der viele nette aber auch negative Überraschungen parat hält. Für mich sind die Abendsprünge die spannendsten Fliegenfischererlebnisse schlechthin.

In meinem 15-jährigen “Fliegenfischerleben“ gab es ziemlich viele interessante Abendsprunggeschichte. Um die alle zu erzählen, bräuchte ich höchstwahrscheinlich die ganze Ewigkeit. Aus diesem Grunde beschränk ich mich auf das Wesentliche.

Was ist ein Abendsprung ?
Vereinfacht erklärt, handelt es sich um die Eierablage durch die Fliegen und das Auskriechen von Fliegen zur Abendstunde während der Sommermonaten. Dieses Verhalten der Fliegen (an unseren Gewässern meist durch Köcherfliegen verursacht) erweckt bei den Fischen einen besonders heftigen Beißanreiz. Unter uns Fliegenfischer wird nicht selten auch der Ausdruck „des kochenden Wassers“ gebraucht.

Die Intensität der Eierablage und damit verbundener Beißfreudigkeit der Fische hängt von mehreren Faktoren ab. Einer der wichtigsten ist die Mondphase. Der Vollmond stellt in Verbindung mit wolkenlosem Wetter die perfekte Bedingung für den vollkommenen Abendsprung dar.

Meine Fliegenmuster und Fangtechnik:
Wie bereits erwähnt, spielen die Köcherfliegen (Sedges) in unserer Gegend beim Abendsprung die führende Rolle. Dementsprechend verwende ich beim Fliegenfischen die Nachahmungen von diesen Insekten. Da meine besondere Vorliebe(und die Gegebenheit, dass es sich meistens um die erwachsenen und geschlechtsreifen Stadien handelt) den Trockenfliegen gilt, binde ich meine Muster in der Imago-Form (erwachsene Trockenfliegen).

Es gibt unzählige fängige Köcherfliegennachahmungen. Ich bevorzuge Rehhaar - und CDC -Sedges in der braunen und grünen Ausführung (Hakengr n . 14-16 ) .
Ausschlaggebend für das erfolgreiche Abendfliegenfischen ist die erforderliche Beherrschung der Wurftechnik, Beobachtung der Fliege und Lokalisierung von steigenden Fischen unter besonders eingeschränkten Lichtbedingungen (oft bei völliger Dunkelheit ).
Oft muss man sich eher auf das Hörvermögen verlassen, als auf das gewöhnte Sehen. Empfehlenswert ist die genaue Erforschung der Fischstrecke bei Tageslicht ,oder das Kenntnis der Umgebung eines erfahrenen Guiders .

Um das Verhalten der eierablegenden Köcherfliegen am besten darzustellen, bedarf es einer speziellen Fangtechnik. Ich traue mir nicht zu behaupten, dass es eine einzige wirkungsvolle Fliegeführung für das optimale Verhaltenskopieren gibt. Vielmehr muss man den, sich ständig ändernden, Verhaltensweisen der Fliegen grade im Zeitpunkt des Abendsprunges einen großen Augenmerk schenken. Es kling komplizierter als es in Wirklichkeit ist. Ich orientiere mich nach den folgenden Regeln :

- Je aggressiver die Fische nach den Fliegen schnappen, desto schneller und lebhafter sollte die Fliege geführt werden.

- Bei unauffälligen Ringen an der Wasseroberfläche (sterbende Insekten) sollte man die Fliege möglichst ungestört treiben lassen.

- Bei besonders heftigen Attacken können wir die Fliege einfach gegen die Wasseroberfläche prallen, was bei manchen Fischen, einen besonderen Anreiz erweckt.

Beim Anhieb sollte man vor allem darauf achten, dass er angemessen durchgeführt wird. Nicht selten komm es vor, dass wir uns durch den Überraschungsmoment in der Dunkelheit dazu hinreißen lassen, zu kräftig anzuheben, was oft zum Fischverlust führt. Ich muss zugeben, dass es auch mir ziemlich schwer fällt, in solcher Situation den kühlen Kopf zu bewahren.

Der Abendsprung stellt an den Fliegenfischer sehr hohe Ansprüche und macht das “blindflyfishing“ sehr spannend und attraktiv. Wer es einmal erlebt hat, versteht mich sicher warum sich das lange Warten auf die wenigen Minuten in der Dunkelheit lohnt .

 
 
Bericht und Fotos: Andrej Polcic
www.fliegenfischen-slowakei.de

 

 

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