Die Bluntauseen.....ein Bericht von Hans Podesser

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Warum muss man Jäger als Freunde haben und warum fängt bei ihnen der Tag so früh an, dachte ich mir um 6 Uhr früh nach über einstündiger Fahrt zu den Bluntauseen bei Golling im Salzburgerland
Das tiefe Brummen eines Geländewagens störte die Stille des schönen aber kalten Morgens. Mein Freund Hermann, Zistelalmwirt am Salzburger Gaisberg und sein langjähriger Jagd und Fischereipartner Rolf, dienstältester Kommissar beim deutschen Fernsehen (Der Alte), stiegen in gewohnter Frische aus dem Fahrzeug. 
Schnell wurden die Angelgeräte ausgepackt und die 10 min. Fußweg zum See, der in einem Schutzgebiet liegt, zurückgelegt. Als erstes präsentiert sich der untere und kleinere See mit Auslauf in den Torrener Bach, kristallklares Wasser, hier sieht man bereits die ersten Fische stehen. Der obere See ist durch einen Wall getrennt, hier liegt der Zulauf für den unteren See und gleichzeitig eine sehr erfolgversprechende Stelle zum Fischen
 

Hermann und Rolf nahmen den oberen See in Beschlag, davor noch große Köderdebatte, schließlich entschieden sie sich zum Grundfischen mit herkömmlichen Ködern, doch das traf offensichtlich nicht den Geschmack unserer begehrten Objekte, Hermann brummte von Geldverschwendung und ein großer Brauner wäre vernünftiger gewesen. Ich kam zur Überzeugung das Fische doch einen guten Geschmack und Geruchsinn haben. Als zweite Variante kann man Fliegen einsetzen, das Ganze in Verbindung mit einer Wasserkugel, derart gerüstet machten sich Rolf und Hermann auf die Pirsch. Mein Revier war der Ablauf vom großen in den kleinen See, fächerförmige Würfe mit einer Goldkopfnymphe am Vorfach brachten eine Regenbogen mit 40 cm. Durch die Unruhe im Wasser gingen die anderen Fische auf Tauchstation. Nun versuchte ich mein Glück entlang des Ufers unter den Büschen, hier schien man mein Fliegenmuster noch nicht zu kennen, was zu mehreren guten Fängen führte. Hermann und Rolf waren zwischenzeitlich ebenfalls erfolgreich, eine Bachforelle und ein Saibling lagen im Weidenkorb. 

Nun entdeckten wir einen Schwarm Saiblinge im oberen Teil des Sees beim unterirdischen Zulauf, der sehr stark sein muss. Eine längere Vorfachspitze eingebunden und die Jagd konnte beginnen, ich hatte allerdings nicht mit der Sonneneinstrahlung gerechnet, die das Wasser bis auf den Grund ausleuchtete. Die Fliegenschnur hatte kaum die Wasseroberfläche berührt, da stiebten die Saiblinge in alle Richtungen, wie eine Horde Lausbuben die eine Fensterscheibe eingeschossen hatten. 
Die Lehre daraus für einen Bachfischer: "keine schwere 6er Leine am stehenden Wasser und nur schattige Plätze befischen." 
Als meine Begleiter mit den Lachen fertig waren, wechselten Sie den Angelplatz auf die Südseite die im Schatten der Bäume lag. Mit einen Auge auf die Wasserkugel das andere auf die steilen Felswände des Kleinen Göll, ob nicht doch eine „Gams“ zu sehen wäre.
Am frühen Nachmittag, nach dem Fang der erlaubten Beute von 3 Fischen pro Mann beendeten wir die schönen Stunden am Wasser. 

Rolf, der erst kürzlich nach 40 Jahren das Fliegenfischen aufgab, drückte mir seine randvolle Wheatley Fliegendose in die Hand mit den Worten „bleib immer waidmännisch am Wasser und Petri Heil damit“. Die Faszination am Fischen blieb bei ihm aber, wie der heutige Tag zeigte. 

Die Gegend dort ist traumhaft schön, es gibt Radfahr- und Wanderwege, ideal für einen Familienausflug und Fischerei mit oder ohne Fliegenrute. Unmittelbar neben den Seen fließt der Torrener Bach, ein Blick lohnt sich. Karten gibt es bei Hurch in Salzburg. Für das leibliche Wohl sorgen zwei Gasthöfe, einer vor und einer nach dem See ca. 10 Gehminuten entfernt. Der mitfahrende Fischereihund ist kein Problem, solange er an der Leine ist.  Er könnte sonst auf „Gämsen“ gehen, die wir trotz intensiver Ausschau nicht gesehen haben. 

 
 
 
 
 
Dieser Bericht ist meinen Freund Hermann Hauser gewidmet, es war unser letzter Fischtag. Hermann ist am 7.12.04 im 61. Lebensjahr verstorben. 
Tageskarten gibt es zu einem Preis von Euro 27,- bei der Fischerei Bayrhammer in Oberalm bei Salzburg, Bartlwirtstaße 103, Tel. 06245/83123 oder beim Fremdenverkehrsverein in Golling. Schöne Bilder auch unter www.Kuchl.net

Bericht: Hans Podesser für www.derfliegenfischer.at
Der Autor ist für weitere Fragen unter h.podesser@aon.at erreichbar. 
 

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