Fischotter-Managementplan für OÖ

PLATTFORM
FLIEGENFISCHEN


SEITE DRUCKEN

NEWS + AKTUELLES

NEWSLETTER ABO

IHR BEITRAG

WETTER AKTUELL

SITEMAP + INDEX

WETTERSUCHE
      Ort, Land oder PLZ:
 

   

Oberösterreich bekommt als erstes Bundesland einen Fischotter-Managementplan, mit dem die Interessen von Naturschutz und Fischerei unter einen Hut gebracht werden sollen.

Zum einen sollen die Lebensräume des Tieres verbessert, zum anderen Abwehrmaßnahmen gefördert werden. In Einzelfällen kann es aber auch „Entnahmen“ geben. In einer Pressekonferenz am Freitag wurde der Plan vorgestellt.

500 Fischotter in Oberösterreich

Derzeit bevölkern rund 500 Fischotter das Bundesland. Das Tier ist laut EU-Richtlinie streng geschützt und jagdlich ganzjährig geschont. Ein Verstoß könnte ein Vertragsverletzungsverfahren und Strafzahlungen zur Folge haben. Ausnahmen sind nur bei „Ausnahmetatbeständen“, etwa wenn erhebliche Schäden an Fischgewässern drohen, erlaubt. Bedingung ist zudem der Nachweis, dass die Population dennoch in einem „günstigen Erhaltungszustand“ bleibt. Letzteres wird Oberösterreich in einer Studie aus dem Jahr 2012 bescheinigt.

„Viele Gewässer nicht mehr verpachtbar“

Beschwerden über den Otter kommen in erster Linie von den Fischern: „Viele Gewässer sind nicht mehr verpachtbar, weil keine Fische mehr drin sind“, klagte Landesfischereimeister Siegfried Pilgerstorfer, teilweise seien die Pachten halbiert worden. Eine Bestandsreduktion von zwei bis vier Prozent hält er für möglich, ohne in die Population nachhaltig einzugreifen. Langfristig wünscht er sich „eine Jagd- und eine Schonzeit, wie bei anderen Wildtieren auch“.

Abwehrmaßnahmen werden gefördert

„Es will niemand, dass es Tiere nicht mehr gibt, aber es will aber auch niemand, dass es keine Fische mehr gibt“, sagte der zuständige Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP). Durch den Managementplan, der eine Verordnung des Landes ist, werden Abwehrmaßnahmen - wie Zäune, Düfte oder Lärm - mit 40 Prozent der anrechenbaren Kosten, maximal jedoch 750 Euro je Maßnahme, gefördert. Zu Beginn soll es drei Pilotstrecken geben, die besonders stark betroffen sind: eine an der Steyr, eine im Einzugsgebiet der Aist und eine an der Steinernen Mühl. Felix Knauer von der Veterinärmedizinischen Uni Wien schätzt, dass, wenn Fischotter von künstlichen Gewässern ferngehalten werden, der Bestand schrumpfen wird.

„Weder Bestie noch Kuscheltier“

„Es ist kein Fischotter-Abschussplan, es ist ein Managementplan“, betonte Umweltanwalt Martin Donat. Er solle helfen, auf Probleme vorbereitet zu sein und bei deren Eintreten „Hüftschüsse zu vermeiden“. Josef Limberger, Obmann des Oö. Naturschutzbundes, lobte den Ansatz, Konflikte im Vorfeld zu vermeiden. Er sehe den Managementplan sehr positiv und als „historische Sache“, in einzelnen Punkten - etwa, was die Datengenauigkeit betrifft - ist er aber noch nicht einverstanden. Man müsse sachlich an das Problem herangehen. Der Fischotter sei „weder eine fischfressende Bestie noch ein Kuscheltier“.

Quelle & Copyright: www.ooe.orf.at

 

www.derFliegenfischer.at

Supported by www.outega.de    |   www.outega.at


Copyright © 2003 derFliegenfischer.at  -  WebDesign by MiKa.  Alle Rechte vorbehalten.